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maanantai 6. marraskuuta 2023

DIE SCHRITTE DER FAMILIE ELSA UND OTTO BECKER UND PARASKEVA SUHAREVA

Alte Genealogie ihrer Familie, gegeben vom Sohn der Tochter von Otto Becker.


Die Stationen der Familie Elsa und Otto Becker von Russland über Finnland, Lettland und den Krieg nach Deutschland in den Jahren 1915 – 1945.

In der Einleitung werde ich über die Mutter meiner Schwiegermutter schreiben, aber ich werde bald auf die Beckers zurückkommen, da sie Gegenstand und Inhalt dieses Aufsatzes sind. Warum habe ich über die Familie Becker recherchiert? Sie sind nicht mit mir oder meiner Frau verwandt. Die Mutter meiner Frau, Paraskeva Suhareva, kam 1917 oder spätestens 1920 als Bedienstete der Familie Becker nach Finnland. Dokumente in Russland und Finnland geben unterschiedliche Angaben über den Zeitpunkt der Ankunft in Finnland, und die Dinge können nirgendwo mehr bestätigt werden. Die gleiche Ungenauigkeit findet sich auch in den Angaben zur Familie Becker. Der Überlieferung nach flohen die Beckers und Paraskeva von Russland über Polen nach Finnland. In den Archiven des polnischen Außenministeriums gibt es hierfür keine Bestätigung. Es ist auch möglich, über den kürzesten Weg von St. Petersburg nach Hämeenkylä in Kanneljärvi, etwa 80 Kilometer, nach Finnland zu gelangen. Ich recherchierte bei der Familie Becker und hoffte, dass sie Informationen haben könnten, die mir helfen würden, die Familie meiner Frau in Russland zu finden. Hätten sie vielleicht ein Foto oder Dokument ihres Dieners? Nach zwei Jahren intensiver Arbeit erhielt ich im Dezember 2021 eine E-Mail aus St. Petersburg. Ein russischer Genealoge hatte im Hausregister Borovaja ulitsa 26 und Informationen über Beckers Familie und seine Dienerin Paraskeva gefunden.


Das Hausbuch enthält Informationen über die Familie Becker und Paraskeva.


Der Einband des Hausbuchs stammt aus dem Hausbuch Valdemare iela 17 in Riga, also aus der Zeit, als die Beckers in Lettland lebten.


Laut Hausbuch in der Borovaja ulitsa 26 erhielt Paraskeva 1912 einen Pass aus der Region Zerepowez und ging nach St. Petersburg. Er kam 1916 aus Olgino in die Borovaja ulitsa 26 und reiste am 27. Mai 1917 nach Finnland.

 Auch die Beckers kamen aus Olgino in die Borovaja Ulitsa. Am 31. Juli 1918 verließ Otto Becker offiziell die Wohnung und zog nach Olgino. Laut Hausbuch reiste Elsa Wilhelmina Becker am 26. September 1918 zusammen mit der Familie des Kaufmanns Albin Bade nach Finnland. Die Familie hatte viel Zeit in Kanneljärvi verbracht, da Elsa Beckers Familie dort mehrere Villen hatte, darunter Hertzfeldt, Bohne und Milhan.


Das Hausbuch enthält Informationen über den Umzug der Familie Beckerei und Albin Baden nach Finnland.


Elsa Becker besaß auch eine Villa in Kanneljärvi.


Am 9. März 1917 kaufte Otto Becker zusätzlich zu der Villa, die bereits Elsa Becker gehörte, eine Villa vom Kaufmann Carl Björklund.


Aus den Einwanderungslisten des gleichnamigen Kreises der Uudenkirkko Suomen geht hervor, dass die Familie Becker am 6. Juni 1919 nach Finnland kam und die letzte Aufenthaltserklärung in Finnland am 1. November 1921 beginnt. Als Ende gilt der 1.5.1922, doch zu diesem Zeitpunkt befanden sie sich bereits in Lettland. Alle sechs Monate kamen Ausländer, um sich mit dem Namen Mann zu registrieren.

Paraskevas erste Anwesenheitsbenachrichtigung ist vom 27. Mai 1920 bis 1. November. 1920. Sein Vorname wird als Pararaskovia erwähnt und sein Alter wird mit 25 Jahren angegeben. Paraskevas zweite Periode dauert vom 4. November 1920 bis zum 1. Mai 1921


Ankündigung in der Zeitung Karjala vom 13.11.1920. Paraskeva Suhareva heiratete am 6. März 1921 Ville Määttänen und erhielt dadurch die finnische Staatsbürgerschaft.

In Russland war Otto Becker als Niederlassungsleiter von Albin Bade tätig. Die Beckers gehörten zur deutschen Gemeinde in St. Petersburg.


In St. Petersburg gehörte Otto Becker demselben Segelclub an wie der Zar.

Otto Becker war Sekretär des Tennisclubs Lahta westlich von St. Petersburg.

 

Um die Jahreswende 1921/1922 verließen die Beckers Finnland und zogen nach Lettland. Davon erzählten die Töchter Nina und Dagmar, als sie während des Krieges heirateten. Heiratspapiere aus der Kriegszeit vermitteln ein genaues Bild der Familienphasen, auch aus genealogischer Sicht. Jeder musste drei Generationen lang sehr genau über seine Familie erzählen.


Die Beckers erhielten 1930 lettische Pässe. Alle Passinformationen und vieles mehr können sowohl auf lettischen Websites (https://raduraksti.arhivi.lv/ und http://ciltskoki.lv/) als auch auf der Family Search-Website der HLT-Kirche nachgelesen werden.


In Lettland gehörte die Familie Becker zur deutschen Kirchen Gemeinde. Sie wohnten mitten im Zentrum in der Valdemare Iela 17, fast gegenüber dem Lettischen Nationalen Kunstmuseum.

Im Haus Waldemare Iela 17 wohnte auch die zur Familie Elsa Becker gehörende Familie Hertzfeld.  Auch Elsas Mutter Olga Beinroth wohnte kurze Zeit im Haus, zog dann aber nach Kanneljärvi in ​​Finnland zu ihrer Schwester Karoliina Milhan.


Das Haus, in dem die Beckers während des Krieges 1941 – 45 wohnten, also Buddestraße 8, heute Rosevela 8 (Posen/Poznan).


Sowohl Olga als auch Karoliina wurden auf dem Friedhof Kanneljärvi in ​​Finnland beigesetzt. Kanneljärvi gehört derzeit zu Russland, gehörte jedoch früher zu Finnland. Sowohl Karoliina als auch Olga beantragten die finnische Staatsbürgerschaft. Von den Schwestern erhielt Karoliina die finnische Staatsbürgerschaft, weil sie mit dem deutschen Capolerra-Meister Friedrich Milhan verheiratet war. Olga erhielt die finnische Staatsbürgerschaft nicht, da sie bei ihrem Umzug nach Finnland ein Staatsangehöriger der Sowjetunion war. Auf lettischen Websites können mehrere Hausaufzeichnungen gelesen werden, darunter auch die Hausaufzeichnung von Valdemare Iela 17. In Lettland führte die Familie Becker ein normales Leben. Die Kinder wuchsen auf, heirateten und gingen zur Schule. Otto Becker besaß ein Metallgeschäft, das er im Zusammenhang mit der Umsiedlung seinem Sohn Rolf schenkte. Elsa besaß ein Busunternehmen, das aufgrund der Wirtschaftskrise und Arbeiterstreiks in den 1930er Jahren Bankrott ging. Otto, Elsa, Dagmar und Nina zogen am 14.13.12.1939 nach Deutschland. Rolf und seine Frau Irina o.s. Pawlowna und Tochter Ija erst am 13. Februar 1941. War Rolfs russischstämmige Ehefrau der Grund für den späteren Umzug oder die Ungewissheit der Gesamtsituation.

Von Lettland aus zog die Familie zunächst nach Grimmen und später nach Posen (Posen), wo sie in der Buddestraße 8 wohnte. Auch diese Wohnung lag mitten im Zentrum. Rolf lebte in Hamburg und versuchte, die Erlaubnis zu bekommen, nach Posen zu ziehen, um seinem Vater zu helfen. Allerdings erhielt er keine Erlaubnis zum Umzug. Elsa hatte eine Näherei in Posen in der Meisterhausstraße 51 und Otto war Vertreter der Jenaer Glasfabrik in der Luisenstraße 3. Während des Krieges heirateten die Töchter Nina und Dagmar. Ninas Ehemann, Karl Scholze, arbeitete zeitweise als Wachmann im Lager Posen VII. Dagmars Ehemann Erik Barz diente am Ende des Krieges in der 19. lettischen Division. Erik Barz wurde verwundet und durfte warme Kleidung tragen. Die gesamte Familie Becker überlebte die schweren Phasen des Krieges. Die Stadien von Rolfs Frau Irina und Tochter Ira sind unbekannt.

Elsa, Otto und die Töchter flohen im Januar 1945 aus Posen. Die Familie ließ sich in Hamburg nieder. Otto starb am 3. November 1963. Er versuchte bis zuletzt, vom deutschen Staat eine Entschädigung für die in Finnland, Lettland und Posen hinterlassenen Besitztümer zu bekommen, jedoch ohne Erfolg.

In knapp 30 Jahren erlebte die Familie Becker vier große Umzüge, bei denen sie ihr gesamtes Hab und Gut mitnehmen musste. Der erste Umzug/die erste Flucht erfolgte nur 80 Kilometer von St. Petersburg entfernt in eine Villa in Kanneljärvi. Die Flucht könnte auf einem polnischen Frachtschiff stattgefunden haben. Der Umzug von Finnland nach Lettland verlief friedlich und nach seinem eigenen Zeitplan an der Jahreswende 1921 – 1922.

Zu diesem Zeitpunkt besaßen die Beckers noch zwei Villen in Finnland, wegen derer die finnische Regierung während des Krieges versuchte, mit ihnen in Kontakt zu treten


Der schwierigste Schritt war vielleicht die letzte Flucht, die am 22. Januar 1945 aus Posen erfolgte, als die sowjetischen Truppen ihnen bereits auf den Fersen waren.

Die Familienmitglieder überlebten diese Phasen des Zweiten Weltkriegs alle lebend. Otto und Elsa und ihre Kinder Rolf, Nina und Dagmar sind mit ihren Ehepartnern in Westdeutschland begraben. Edith, eines der Kinder der Familie, wurde am 6. Februar 1909 geboren und starb 1914 in St. Petersburg. Er ist in St. Petersburg begraben.

Elsa und Otto hatten drei Enkelkinder, eines für jedes ihrer Kinder, die das Erwachsenenalter erreichten. Rolfs Kind stammte aus seiner ersten Ehe mit Irina Pawlowskaja. Rolf und Irina zogen bereits 1940 getrennt um, zogen jedoch am 13. Februar 1941 gemeinsam nach Deutschland. Die endgültige Scheidung wurde am 6. Mai 1941 tritt in Kraft. Über den Lebensverlauf von Mutter und Tochter liegen keine Informationen vor. Die beiden noch lebenden Cousins ​​hatten noch nicht einmal von Rolfs Tochter gehört. Die Verbindung war verloren gegangen. Wenn ein Ahnenforscher das Leben von Mutter und Tochter während und nach dem Krieg herausfinden könnte, wäre ich für die Informationen dankbar. Mit den Informationen würde ich die Geschichte der Familie Becker abschliessen /zusammenfassen können. Vielleicht hätte Rolfs Kind oder Enkel Interesse an noch in Deutschland lebenden Cousins?

Während ich auf den Spuren der Familie Becker wandelte, lernte ich auch viel über die Geschichte Europas und wie klein ein Mensch ist, wenn die Nationen gegeneinander kämpfen. In der Schule sagte mein Geschichtslehrer über jemanden, dass „er der Interpret seiner Zeit“ sei. Die Familie Becker ist eine Dolmetscherin über die in Russland lebenden Deutschen, die nach der Russischen Revolution aus dem Land geflohen sind, und über das Leid, das der Zweite Weltkrieg auch den Deutschen bereitete, als der Krieg über Mitteleuropa hinwegfegte und sie als Flüchtlinge in neue Regionen und Wohnorte trieb.

 Einen ausführlicheren Bericht mit allen Anhängen habe ich auf meiner Website zusammengestellt. Die Schriften gibt es auf Finnisch, Deutsch und Russisch unter www.reijomoilanen.fi

 Außerdem verfüge ich über mehrere Hundert Dokumente aus deutschen Archiven. Ich habe sie dort offiziell in der richtigen Reihenfolge erworben. Wenn Sie Klarstellungen oder zusätzliche Informationen wünschen, können Sie mich kontaktieren. Meine Kontaktdaten finden Sie auf meiner Homepage.

Ich habe die Berichte auch ins Russische übersetzt. Elsa und Otto Becker waren bis Ende der 1920er Jahre Untertanen Russlands (Sowjetunion). Sie sprachen Deutsch und Russisch. Und bis zum Schluss wurden beispielsweise bei Familie Becker festliche Stunden auf echt russische Art – nach der langen Formel – mit reichlichem Genuss aller Speisen auf dem Tisch verbracht.

Für mich hat die Verfolgung der Lebensstationen der Familie Becker am Ende ein gutes Ergebnis gebracht. In der Region Zerepoweti fand ich das Zuhause und die Familie der Großmutter meiner Frau, Paraskeva Suhareva. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels, im November 2023, lebt dort mindestens eine Cousine der Mutter meiner Frau sowie mehrere Cousins ​​zweiten Grades meiner Frau. Es ist wieder Krieg. Ein Treffen mit den Angehörigen wäre natürlich ein längerfristiger Wunsch. Nun scheint es keine Chance mehr dafür zu geben.

 

Otto Becker floh während der Russischen Revolution mit seiner Frau und seinen Kindern aus Russland. Ein Teil von Otos Familie blieb jedoch in Russland, etwa seine Mutter Anna, seine Schwester Emma und sein Bruder Rickhard. Unter ihnen wurde Rickhard im Zuge der Stalinschen Verfolgungen zum Tode verurteilt. In den Archiven der russischen Geheimpolizei wurden Verhörinformationen gefunden, die dabei halfen, den Spuren der Familie nach ihrer Abreise aus Finnland nachzugehen. Aus russischen Polizeiarchiven geht hervor, dass Richards Bruder in Lettland lebt.

In vielen verschiedenen Phasen meiner Forschung habe ich viel Hilfe und Unterstützung sowie gute Ratschläge von Ahnenforschern in Russland, Finnland, Lettland, Polen und Deutschland sowie in verschiedenen Archiven erhalten. In den „Links“ auf meiner Homepage finden Sie mehrere Beispiele dafür.

 Meine Website www.reijomoilanen.fi

 Ich danke allen. Alleine hätte ich das nicht geschafft.

 Reijo Moilanen


 



















 

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